Rotationsernährung
Heute sind Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten verbreitet. Allergien sind leicht zu erkennen durch die heftige und sofort folgende Reaktion.
Viel häufiger und tückischer sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten, das sind Immunreaktionen der Stufe 3, die durch die igG (Immun-Globulin-G) Antikörper vermittelt werden. Diese Unverträglichkeiten bleiben oft unerkannt, da sie erst Stunden oder sogar Tage nach dem Verzehr auftreten. Ein am Sonntag gegessenes Lebensmittel kann eine Reaktion am oder bis zum Mittwoch verursachen.
Die negativen Auswirkungen solcher Unverträglichkeiten sind heftig und vielfältig. Angefangen von Hautrötungen (auch im Gesicht), Gelenkbeschwerden, Gewichtszunahme (Adopositas) bis hin zu Darmkrankheiten, chronischen Entzündungen, Rheuma und Krebs.
Rotationsernährung ist eine Möglichkeit die Unverträglichkeiten und Allergien zu erkennen und zurückzudrängen.
Da die Reaktion auf ein Lebensmittel 4-5 Tage lang anhält, müssen entsprechend lange Pausen pro Lebensmittel eingehalten werden, um überhaupt zu erkennen ob eine Reaktion vorliegt. Und um die Reaktionen auf einzelne Stoffe so gering als möglich zu halten. Rotationsernährung bedeutet, dass Sie jeden Tag andere Lebensmittel (besser Gruppen von Lebensmitteln) essen und erst 4 Tage später wieder. Sie werden merken, dass das gar nicht so einfach ist, da die Lebensmittelarten ausgehen. In der Regel ist es nötig an einem Tag nur möglichst wenig Lebensmittelarten zu konsumieren, damit auch möglichst wenige für die nächsten Tage ausfallen.
Beispielsweise Getreide: Tag 1: Roggen (nur 100% ohne Weizen!) Tag 2: Hirse Tag 3: Buchweizen,Quinoa Tag 4: Haferflocken,Mais
Beispielsweise Fleisch: Tag 1: Pute Tag 2: Rind Tag 3: Wild Tag 4: Fisch
Beispielsweise Nüsse: Tag 1: Cashew Tag 2: Walnuss Tag 3: Kürbiskern Tag 4: Sonnenblumenkerne
Beispielweise Gemüse: Tag 1: Tomate, Kartoffel Tag2: Kohlarten Tag 3: Spinat,Mangold Tag4: Süßkartoffel,
Sie merken an den Beispielen, dass die Bestandteile möglichst wenig miteinander verwandt sein sollen. Es macht keinen Sinn Weizen, Dinkel, Grünkern und Hartweizen abzuwechseln. Weil die so verwandt miteinander sind. Dadurch haben sie auch ähnliche Inhaltsstoffe. Bedenken Sie, dass fertig-Gemüse oft schon Mischungen sind. Spinat z.B. wird fast nur noch mit "Blubb" verkauft. "Blubb" ist Sahne, ein ultrahocherhitztes Produkt aus Kuhmilch. Wählen Sie die reine unvermischte Ware und würzen Sie lieber selber.
Selbstverständlich lassen Sie alle schon als unverträglich erkannten Sachen weg. Vermutlich problematische Sachen sollten möglichst selten verwendet werden, dazu gehören die Hauptallergene (Ei,Milch,Schweinefleisch) und - Brot. Leider ist Brot heute ein Gemisch verschiedenster Zutaten und in der Regel mit allergieträchtiger Hefe gemacht. Versuchen Sie Brot aus 100% Roggen zu bekommen (und akzeptieren Sie keinen noch so kleinen Anteil Weizen). Alternative (ja nach Typ):100% Dinkel.
Selbst verständlich ist es auch für Gesunde sinnvoll die Diät ein wenig an die Rotation anzugleichen, vor allem durch möglichst wenig Mischen von Eiweisarten (wie Ayurveda oder Essener)
Das ayurvedische (oder Essener-) Prinzip
In der ayurvedischen Küche (wie in jeder guten Küche) sollen möglichst wenig verschiedene Eiweisarten gemischt werden. Entweder Linsen oder Erbsen oder Kichererbsen oder Fleisch. Zwei Gemüsearten zu jedem Essen (aber nicht mehr).
Keine 6-Korn Backwaren mehr. Kein Speck mehr an anderem Fleisch.
Abwechslung ist gut, aber zwischen dan Tagen, NICHT in einer Mahlzeit.
Ähnlich funktioniert die Ernährung die im sogenannten "Essener Evangelium" beschrieben ist. Wichtigste Grundlage: über das Jahr verschiedene Nahrungsgrundlagen abwechseln. Nie mehr als drei Zutaten zu einem Essen (eigentlich eine) .
Ausschlussdiät:
Wenn Sie ein Lebensmittel im Verdacht haben sind also 4-5 Tage, besser eine Woche Pause nötig um zu erkennen ob die (oft unerkannte aber unangenehme) Unverträglichkeit abklingt. Diese Pausen erfolgen oft lebenslang nicht und können lebenslang Beschwerden verursachen, denen eigentlich leicht abzuhelfen wäre. Es kann aber auch leicht sein, dass mehrere Lebensmittel schuldig sind. Haben Sie beispielsweise eine Unverträglichkeit auf Kuhmilch und Weizeneiweis müssten ja beide gleichzeitig aus der Nahrung verschwinden.
Um die "Schuldigen" zu finden dient die Ausschlussdiät. Das geht so:
- Sie beginnen mit nur den Nahrungsmitteln, die Sie sicher vertragen. Oft sind das Kartoffeln, Reis oder Hafer.
- Nach (mindestens) 4 Tagen beginnen Sie neue Lebensmittel hinzuzunehmen. Immer nur eins. Erscheint die Unverträglichkeit, haben Sie einen "Schuldigen" herausgefunden. Dieses Lebensmittel wird sofort entfernt - nach 4 Tagen kann das nächste versucht werden.
Eine leichtere Form ist es mit wahrscheinlich verträglichen Nahrungsmitteln zu beginnen (Reis-Tag, Kartoffel-Tag).
Eine noch leichtere Form der Ausschlussdiät verzichtet als Stufe 1 nur auf die Hauptallergene und versucht im 4-Tage-Rhytmus einzelne wieder hinzuzufügen (wie in Stufe 2 oben). Die Hauptallergene sind:
- Milcheiweis (Kuh)
- Schweinefleisch
- Weizen oder Gluten
- Hühnerei
- rohe Früchte, haltbare Gemüse (Gemüsepaprika)
Wichtig: wenn Sie eines für 4-7 Tage ausschliessen, machen Sie's wirklich konsequent. Keine Sünden. Selbst die kleinste Menge kann den Test zerstören.
Die Konsequenz kann bei verbreiteten Lebensmitteln wie Weizen, Ei oder Kuhmilch sehr schwiegrig sein. Bleiben Sie dabei, es lohnt sich.
Und dann?
Haben Sie Lebensmittel gefunden, die Sie nicht vertragen, dann verzichten Sie in Zukunft konsequent darauf, auch auf die allerkleinste Menge. Es kann sein, dass die Unverträglichkeit nach einigen Monaten abklingt und sie es dann langsam und in kleinen Mengen wieder vertragen können. Auch dann ist wichtig, die Mengen klein zu halten.
Der Lohn der Anstrengung ist:
- keine Hautausschläge, kein rotes Gesicht
- keine Bauchschmerzen
- weniger Müdigkeit
- weniger Gewichtsprobleme
- weniger Gefahr von chronischen Entzündungen und Krebs
Finden Sie Ihre Unverträglichkeiten.