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Brauchen wir NEM - Nahrungsergänzungsmittel?

Gerne herrscht die Meinung vor: Nahrungsergänzungsmittel braucht niemand - alles wird durch eine "ausgewogene Ernährung" ausreichend zugeführt. Stimmt das? Hier eine wissenschatlich untermauerte Antwort.

Brauchen wir Vitamine? Selbstverständlich braucht jeder Mensch alle Vitamine. Das ist schlicht die Definition. Vitamin bedeutet lebensnotwendiger Stoff,der von aussen zugeführt werden muss. Sonst droht tatsächlich Krankheit und Tod. Die gute Nachricht ist aber: ernsthafte Krankheiten aus Vitaminmangel sind sehr selten. Wirkliche Nahrung enthält immer auch Vitamine und in den meisten Fällen ist das genug um Krankheit und Tod zu vermeiden.

Beispiel Vitamin C: Der Mensch braucht ca 10 mg Vitamin C täglich um keinen Skorbut zu bekommen. Diese bescheidene Menge ist auch bei schlechten Ernährungsgewohnheiten in der Regel erreichbar. Das bedeutet aber nicht, das es nicht wesentlich besser wäre auf eine angemessene Zufuhr zu achten. Selbstverständlich ist die Menge Vitamin, die der Körper gut nutzen kann mehr, als das was nur eine ernsthafte Mangelkrankheit verhindern würde.  Die Fachgremien von Europa bis USA nennen beispielsweise 70 bis 110 mg Vitamin C täglich als empfohlene Tageszufuhr. Ausserdem sind Vitamine so kraftvolle Stoffe, dass eine noch höhere Zufuhr zusätzliche Vorteile bringen kann.

Was ist die empfohlene Tageszufuhr? Heerscharen von Wissenschaftlern versuchen festzulegen wieviel wir von welchem Stoff benötigen, indem beispielsweise die Vitaminzufuhr von Null an täglich erhöht wird und dann gemessen ab welcher Menge die Ausscheidung ansteigt. Zu diesem Wert kommt ein Sicherheitsaufschlag - so entsteht die Tagesempfehlung. Grosse und aktive Menschen brauchen natürlich mehr und es gibt individuelle Unterschiede. Die Tagesempfehlung müsste also für die meißten Mensche ausreichen, kann für einige aber knapp bemessen sein. Die in Deutschland federführende Organisation DGE kommt beispielsweise auf 110 mg.

Wieviel ist denn so in meiner Nahrung? Wer schon einmal versucht hat seine tägliche Nahrung genau zu protokollieren, wird festgestellt haben, dass es gar nich so leicht ist langfristig ausreichend von allem zu bekommen. Selbst wenn man gut informiert ist gibt es immer wieder einige Ausreisser wo man es einfach nicht schafft den Tagesbedarf zu halten. Besonders nicht auf lange Sicht. Im Durchschnitt von 2 Wochen genügt es ja nicht einmal den Tagesbedarf zu erreichen und dafür an anderen Tagen nur wenige Prozent. So wird auch der beste Sicherheitsspielraum in den Empfehlungen leicht unterschritten.

Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen über die tatsächliche Zufuhr? Genau das hat die Nationale Verzehrsstudie II für Deutschland untersucht. Herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. [Hier zum Nachlesen für alle]
Es steht drin, dass die Deutschen im Durchschnitt fünf Vitamine gut bekommen und mit den meisten Vitaminen (und Mineralstoffen) ein wenig unterersorgt sind. Bei einigen (Folsäure und Vitamin D) ist die Versorgung sogar erschreckend schlecht.
Zitate aus der Nationalen Verzehrsstudie II:
48% der Männer und 49% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin E nicht.
82% der Männer und 91% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D nicht.
21% der Männer und 32% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin B1 nicht.
20% der Männer und 26% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin B2 nicht.
79% der Männer und 86% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Folsäure nicht.
32% der Männer und 29% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin C nicht.
46% der Männer und 55% der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhr von Calcium nicht.
26% der Männer und 29% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Magnesium nicht.
14% der Männer und 58% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr für Eisen nicht.
32% der Männer und 21% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Zink nicht.

Das ist der tatsächliche Zustand in Deutschland. Und zwar obwohl etwa 30% schon Nahrungsergänzungemittel nehmen (die natürlich einberechnet sind).  Wir müssen auch bedenken, dass es sich da um einen Durchschnitt handelt. Das heisst einige fahren besser, viele so ganz gut, aber am unteren Rand werden einige deutlich unterversorgt sein. Und  bei Folsäure  und Vitamin D und gibt es einen weitverbreiteten schrecklichen Mangel.

Ist in den heutigen Nahrungsmitteln auch drin was drin sein sollte? Schnell wachsende hochgedüngte Pflanzen und Tiere aus der Massenproduktion sind in den Vitamin-Gehalten natürlich etwas schlechter als bio-Waren aus dem eigenen Garten. Viel bedeutender ist das was durch die Zubereitung (und Aufbewahrung) verloren geht oder was durch Unverträglichkeiten und Antinährstoffe gar nicht aufgenommen werden kann.

Kleines Fazit:

Versuchen Sie Ihre Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung möglichst vollständig zu beziehen. So erhalten Sie auch eine Reihe von nützlichen Zusatzstoffen. Bei einigen Vitaminen (E,D,Folsäure) ist die Zufuhr aus (möglichst natürlichen)  Nahrungsergänzungsmitteln dringend zu empfehlen.

Wenn sie über 50 sind oder aus Kantine oder auf Reisen weniger gute Nahrung bekommen, oder wenn Sie aus irgendeinem Grund einen erhöhten Bedarf haben, dann sollten Sie ernsthaft eine erhöhte Zufuhr anstreben.

Weiter gehts mit "Was ist überhaupt ein Vitamin".

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