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Die Fett-Falle
Informationen zu Ölen und Fetten im Essen
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Arten der Makroernährung

Man findet heute folgende Strategien der Makroernährung:

Standard, wenn auch leicht im Rückgang, ist in ganz Westeuropa und Amerika die fleischbasierte Ernährung.
Fleischbasierte Ernährung
bedeutet, dass fast das gesamte notwendige Protein aus Muskelfleisch von Nutztieren bezogen wird. Das ist auch bei kleinen Volumen sättigend, leicht zuzubereiten und, das wichtigste und der eigentliche Grund dafür: Fleisch enthält keine Antinährstoffe. Antinährstoffe sind im Pflanzeneiweiss und sie machen sorgfältige Zubereitungsarten nötig um diese vor dem Genuss abzubauen. Das ist eine Technologie, die aus verschiedenen Gründen in der heutigen Kultur weitgehend abhanden gekommen ist (näheres siehe dort).

Der Haken an der fleischbasierten Ernährung sind die Kalorien und die Vitamine. Ist der Eiweishunger erst einmal gestillt fehlen zunächst die Kalorien. Darum wurden unsere Nutztiere auf maximalen Fettgehalt gezüchtet - wirklich. Was es bei keinem Wildtier gibt, ist in unserem Muskelfleisch, nämlich ein hoher Fettgehalt von bis zu 20%, sogar innerhalb des Muskels. Und zwar leider schlechtes Fett,  gesättigtes Brennstoff-Fett.

Auch die anderen Ernährungs-Sünden der westlichen Welt sind dadurch vorprogrammiert. Viele Zusatz-Speisen mit viel  Zucker oder Stärke, ohne normalerweie mitkommenden Vitamine und Spurenelemente. Desserts, Süßigkeiten, Weißmehl, der ganze Zucker-Wahnsinn liefert viele "leere" Kalorien, genau das was man braucht, wenn das Eiweis schon da ist.

Der Ausweg bei fleischbasierter Ernährung muss sein:

  • möglichst mageres Fleisch und viel Fett aus wertvollen Pflanzenölen, die die fettlöslichen Vitamine enthalten und keine Fett-Falle
  • möglichst viel Pflanzen mit wenig Eiweis und Kalorien aber vielen Vitaminen und Spurenelementen essen - Gemüse
  • Milchprodukte begrenzen - sie liefern zwar die fehlenden Kalorien als Fett - aber leider auch nicht die wichtigen essentiellen Öle.

Über die oft mangelhafte Qualität von Fleisch muss ich hier nicht reden - ich gehe immer von maximal guter Fleischqualität aus (z.B. bio oder Weidefleisch).

Die neolithische pflanzenbasierte Ernährung (mit Korn) war dagenen über viele Jahrtausende, seit dem Neolithikum, von 5500 v. Chr bis zum Einsetzen der industriellen Landwirtschaft, über 7000 Jahre lang die Norm. Die Menschen bezogen ihr Eiweis aus Getreiden und Hülsenfrüchten - eine ideale Kombination von hoher biologischer Wertigkeit. Besser als Fleisch (101% im Vergleich zu 86% bei Fleisch) und mehr als Fleisch (römischer Emmer hatte 24% Eiweis, Fleisch hat heute 20%). Viel wichtiger dabei ist aber: diese Körner enthalten reichlichst alle nötigen Vitamine und Spurenelemente UND Kalorien im genau passendem Maß. Sie sind rundum befriedigend - wenn sie angemessen zubereitet sind. Selbst wenn man nur Korn hat, fehlen nur zwei Vitamine: Vitamin C und A. Vitamin C und A sind leicht aus Wildpflanzen zu beziehen - Beeren - Kräuter  und Früchte haben sie reichlich. Mangelernährung kann so nur vorkommen, wenn die beiden Grundbestandteile (Getreide und Hülsenfrucht) knapp sind oder keine Beeren/Früchte/Kräuter.

Diese neolithischen Pflanzen (Korn) sind viel leicht auf einer begrenzten Fläche zu produzieren. Etwa zehn bis zwanzigmal leichter als Fleisch (den Rest verbrauchen die Nutztiere für sich). Und mindestens 1200-mal leichter als die evolutionäre Jäger-und-Sammler-Ernährung.

Die evolutionäre Ernährung der sogenannten Jäger und Sammler basierte entweder auf vorwiegend Pflanzen mit Wildtieren oder auf fetten Wildtieren. In gemäßigten Breiten- Mitteleuropas bis in die Tropen sind die Tiere mager. Der Engpass ist, die Kalorien zu bekommen. Im Gegensatz zu Wildbeutern (Katzen) können Primaten wie Menschen nur begrenzt Eiweis in Energie umwandeln. Nach drei Wochen ausschliesslich Hase stirbt der Mensch, weil es die Nieren nicht mehr mitmachen.

In Filmen wird uns gern gezeigt, wie Steinzeitmenschen bis zu "Germanen" recht viel Fleisch am Spiess essen. Das ist Unsinn. Das ist halt, was sich Filmemacher aus unserer fleischbasierten Gesellschaft vorstellen können. Um von vorwiegend Fleisch leben zu können - wie die Eskimos - benötigt man 50% Fett im Vergleich zum  Muskelfleisch. Dann gehts dem Menschen gut. Sinkt der Fett-Anteil unter 35% beginnt Übelkeit - die ersten Anzeichen der Stickstoffvergiftung.

Unsere Jäger und Sammler waren darum auch vorwiegend Pflanzenesser - oder sie mussten sogar die Muskeln erbeuteter Tiere liegenlassen und konnten nur die fetten Teile verwerten (das sind Organe - Gehirn - Haut und Knochen). Auch Kelten und Germanen (die Korn hatten)schätzten erbeutete Wildtiere als Leckerbissen. Die kommen aber auf derselben Fläche nur zu 1/1000 der landwirtschaftlich produzierten Pflanzenmenge vor (und diese Zahl basiert auf den geringen steinzeitlichen Erträgen). Hinzu kommen noch die damaligen Haustiere. Die bekamen aber nicht Menschenessen (Korn) sondern lebten von Grasland und Waldfrüchten. Das begrenzt die Menge - Germanen und Kelten (Römer sowieso) aßen deutlich weniger Fleisch als moderne Menschen.

Die Ausnahme bilden Eiszeit-Jäger und Bewohner der Arktis. Sie lebten (noch viel mehr als heutige Fleischbasierte) von Fleisch und Fett. Das ist zu mehr als 95% möglich, wenn die Tiere fett genug sind - so wie in der Arktis, bei den "Eskimos". Der Mensch fällt dann in eine (gesunde) Ketose. Verschiedene moderne Diäten versuchen das nachzubilden: "Paleo", Atkins etc. versucht den Menschen durch Kohlenhydratverzicht ebenfalls in die natürliche Ketose zu versetzen. Diese Diäten haben auch großen Erfolg, vermutlich vorwiegend dadurch, dass sie verbreitete Allergene eliminieren (Weizen, Milch) und  Ansätze von Diabetes (Insulinresistenz) wirksam bekämpfen. 

Das Problem bei dieser Diät ist, wenn Sie kein Eskimo oder Eiszeitjäger sind: das Fett. Die Art des Fettes. Im Supermakrt gibt es keine Walrosse, die ein exzellent gutes Fett mit essentiellen Ölen aufweisen. Sondern nur Fleisch aus industrieller Tierhaltung. Wenn sie eine solche Paleo-Diät anstreben, versuchen Sie anstelle von Tierfett möglichst viel wertvolle Pflanzenöle einzusetzen. Mit reichlich Grünzeug, das natürlich ebenfalls "Paleo" ist.

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