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Die Fett-Falle
Informationen zu Ölen und Fetten im Essen
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Paleo und die Nitro-Vergiftung (Rabbit Starvation)

Anhänger der gegenwärtigen Bewegung der "Paleo"-Ernährung, Paleofood , Alt-Steinzeit-Ernhrung verstehen sehen sich gerne als reine "Jäger", die ja im Paleolithikum nur das Fleisch von Mammuts und Pferden gegessn haben, plus vielleicht ein paar Beeren.

Man kann damit gut in eine gesunde Ketose fallen und sehr kohlenhydratarm leben, was die Vermeidung vieler verbreiteter Allergene und einige weitere Vorteile mit sich bringt. Allerdings wird das heute mit Fleisch aus der Landwirtschaft gemacht und das entspricht den Paleolothischen Wildtieren gar nicht mehr. Vor allem das Fett ist durch die Mast-Haltung übermäßig reich an gesättigten Fettsäuren und sehr arm an omega-3 und omega-6 (genau die Fett-Falle). Viel Fett ist aber notwendig, sonst besteht die Gefahr einer (sogar tödlichen) Stickstoffvergiftung - die Vergiftung mit Nitro-Ausscheidungsprodukten.

Jäger und Sammler - die haben doch dauernd gejagtes Wildfleisch gegessen - und vielleicht ein paar Kräuter dazu, als würziger Zusatz für die Vitamine. Oder? Das sieht man doch in jedem Film, bis zum Mittelalter - die essen ständig gegrillte Tiere am Spies.

Das ist aber Unsinn. Kein prähistorischer Jäger würde das wenige wertvolle Fett durch Braten am Spies verschwenden. Eine auf Fleisch basierte Ernährung ist nur in der Arktis möglich - da wo die Tiere genügend Fett haben - bei den Eskimos. In unseren Breiten (und natürlich auch in den Subtropen und Tropen) ist Wild immer mager- mit vielleicht 4% Fett. Eine Ernährung mit ausschließlich Wild ist so nicht möglich. Der Mensch stürbe daran schneller als ohne Nahrung - innerhalb von wenigen Wochen.

Das liegt an Rabbit Starvation ("Hasenhunger"). Das bedeutet, dass es dem Menschen nicht möglich ist, seine Energie aus Eiweiß alleine zu gewinnen. Bei der Verwertung von Eiweiß fallen große Mengen von Stickstoff-Abfall an, die die Niere ausscheiden muss. Ab einem bestimmten Punkt (der liegt bei ca. 30-35% Kalorien aus Eiweis) machen die Nieren das nicht mehr mit und der Mensch leidet an Übelkeit, Schwindel und zuletzt versagen die Nieren. Müsste man von Fleisch alleine Leben (das geht), bräuchte man einen Anteil von etwa 50% Fett. Das zeigt das berühmte Experiment von Hjalmar Stephansson, der 1 Jahr kontrolliert ausschliesslich von Fleisch lebte. Sank sein Fett-Anteil unter 50%, kam die erste Überkeiit auf und er wurde krank. Ab 50% Fett fiel er in eine gesunde Ketose und lebte wie die Eskimos glücklich und zufrieden.
Wildtiere bei uns haben nur 2-4% Fett, und zwar inclusive des Fettes in Haut, Knochen und Gehirn.

Ausserhalb der Arktis kann Fleisch war immer nur ein Teil der Ernährung gewesen sein.  Um viel Fleisch zu essen braucht man eine andere gute Kalorienquelle (Fett oder Kohlenhydrate). Die sind aber rar. Der Engpass war immer schon die Energie und niemals das Eiweis. Gewinnt man seine Energie aus Pflanzen (Früchten, Samen, Nüsse, Knollen) ist automatisch schon genug Eiweis dabei.

Man erkennt das an der heutigen Ernährungsweise mit ca 200g Fleisch am Tag (in Deutschland). Man braucht zum Ausgleich viel Zucker und Fett (reine Kalorien ohne Eiweis) um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Und darum ist modernes Fleisch (Schwein, Rind) immer auch so fett (20-40% Fett). Es wurde so gezüchtet und das Schlachtfett ist leider von schlechter Qualität. Bekannte Ernährungsexperten raten dazu nur mageres Fleisch zu verzehren und stattdessen gute Pflanzenöle zu essen, die dem Fett von Wildtieren nahe kommen.

Geschichte und Genetik

In unserer ganzen Entwicklungsgeschichte haben Primaten vor allem eine sehr viel größere Menge (Volumen) an Nahrung gegessen, aber nicht Kalorien. Die Nahrung war immer mit großen Mengen an Ballaststoffen und Mirkonährstoffen verbunden. Das gilt für die Zeit als Früchteesser (Früchte haben lösliche Balaststoffe), als Jäger und Sammler, und als neolithische Bauern. Nur in der jüngeren Zeit, seit etwa 100 jahren tendieren wir dazu konzentrierte Nahrungsmittel zu essen. Isolierte Kalorien in Form von Zucker und gesättigtem Fett und isoliertes Eiweis im Fleisch.

Das können wir verbessern durch

  • gute Öle und Fette essen
  • möglichst viel Pflanzenmaterial essen für Ballaststoffe und Vitamine
  • süßes und verarbeitete Lebensmittel meiden
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